Was hat der Tatort nicht alles überlebt? Den deutschen Herbst, die Übermacht der privaten Fernsehsender, die Wende und die Wiedervereinigung, die ewige Sendezeit-Konkurrenz mit Rosamunde Pilcher und, nicht zu vergessen, das Rauchverbot in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. Während Kommissar Trimmel im ersten Tatort 1970 noch munter vor sich herqualmend in einer Wolke blauen Dunstes im Taxi nach Leipzig fuhr, sind mittlerweile alle Kommissare gute Vorbilder für unsere Kinder und Jugendlichen. Die meisten Täter und Tatverdächtigen übrigens auch – zumindest in Bezug auf ihren Tabakkonsum…
Das Prinzip Tatort funktioniert also, warum auch immer. Gerüchten zufolge haben jetzt die Niederländer vor, das ganze zu kopieren. Immerhin können sie bei über 700 deutschen Folgen spicken. Sollte eigentlich nicht so schwer sein. Selbst die Amis, die sich so gegen Fremdproduktionen sträuben, könnten ihr CSI-geschädigtes Publikum überraschen und für den Anfang mal die ersten 700 Folgen nachdrehen. So kann man sich auch eine ganze Weile beschäftigen und ganz nebenbei die von der Finanzkrise gebeutelte Filmindustrie wieder in Schwung bringen. Mit gutem Marketing, einigermaßen bekannten Schauspielern als Kommissaren, ein bisschen Glück (und bei den älteren Folgen vielleicht ein bissel mehr Action) würden es sich die Leute sogar anschauen.
Und wenn sie noch ein paar tolle Tips brauchen, können sie mich jederzeit anrufen. Nur nicht sonntags zwischen 20.15 und 21.45 Uhr.
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